Hilfe für Angehörige von Suchtkranken
Sucht betrifft nie nur den/die Abhängige/n alleine
Zu jedem suchtbetroffenen Menschen gehören durchschnittlich 3-4 Angehörige. Nach Schätzungen der DHS leben in Deutschland damit rund 10 Millionen Mitbetroffene, die unter der Sucht eines nahestehenden Menschen leiden.
Während für die Betroffenen die unterschiedlichsten Anlaufstellen und Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen, stehen die Angehörigen oft ziemlich alleine dar. Völlig überfordert mit der Situation, der Alltagsbewältigung und reichlich Gefühlschaos, bleibt das eigene Leben auf der Strecke.
Du bist herzlich willkommen im Kreuzbund!
In unseren Gruppen sitzen Angehörige und Betroffene gleichberechtigt nebeneinander und profitieren vom Austausch der jeweiligen Sicht- und Erlebniswelten. Du findest bei uns Partner/innen, Freunde, Kinder und Arbeitskollege/n von Suchtbetroffenen. Offen berichten sie von ihren Erfahrungen, ihrem Schmerz und wie sie sich ihr Leben wiedererobert haben. Manchmal mit und manchmal auch ohne den/die Betroffene/n.
Tipp: Gemeinsam eine Selbsthilfegruppe besuchen
Du kannst sowohl MIT als auch OHNE deine/n Angehörige/n unsere Gruppen besuchen. Auch während der/die Betroffene eine Therapie macht, ist es sinnvoll, als Angehörige/r unsere Gruppe zu besuchen, offene Fragen zu klären und sich Gedanken über das (hoffentlich suchtfreie) Leben nach der Therapie zu machen.
Drüber reden hilft!
Diese Bezeichnung soll nicht dazu dienen, Angehörige zu stigmatisieren, sondern gibt eine Orientierung über Verhaltensweisen, die suchtverlängernd wirken können obwohl sie von der/dem Angehörigen ganz anders beabsichtigt waren.
Co-Abhängigkeit bezeichnet ein sozialmedizinisches Konzept, nach dem manche Bezugspersonen eines Suchtkranken (beispielsweise als Co-Alkoholiker) dessen Sucht durch ihr Tun oder Unterlassen zusätzlich fördern oder selber darunter in besonderer Form leiden. Ihr Verhalten enthält seinerseits Sucht-Aspekte.
Passivtrinken meint die Schäden, die unmittelbar und mittelbar durch den Alkoholkonsum anderer entstehen. Direkt betroffen sind zum Beispiel Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft Alkohol trinken oder Menschen, die durch Unfälle mit alkoholisierten Verkehrsteilnehmern zu schaden kommen.